Die Hörmann Schweiz AG feiert ihr 40-jähriges Jubiläum. Gegründet 1984 als Hörmann Bauelemente AG, erfolgte sieben Jahre später die Umbenennung in Hörmann Schweiz AG. 1997 wurde der Standort nach Oensingen verlegt. Der Vertrieb erfolgt über 150 Vertriebszentren, welche die ganze Schweiz abdecken. Peter Geiser, der 1988 seine Karriere bei Hörmann Schweiz startete, reflektiert in einem Interview über die Geschichte und Entwicklung des erfolgreichen Unternehmens.
Können Sie uns etwas aus der Gründerzeit von Hörmann Schweiz erzählen?
Im Jahr 1984 startete das Unternehmen – damals noch als Hörmann Bauelemente AG – operativ. Zu diesem Zeitpunkt zählte die junge Firma nur zwei Mitarbeitende, den Geschäftsführer Rolf Iselin und seine Mitarbeiterin Margreth von Arb. Der Start verlief rasant, denn bereits im ersten Geschäftsjahr wurden über 1’300 Berry Tore und über 150 Industrie-Sektionaltore verkauft. Obwohl das Unternehmen noch so klein war, verkauften wir in der Schweiz von Beginn an die gesamte Produktpalette.
In den vergangenen 40 Jahren hat sich der Markt stark verändert. Wie hat sich Hörmann daran angepasst und positioniert?
In der Tat hat sich der Markt rasant entwickelt: von einem Verkäufermarkt in den 80er Jahren zu einem Käufermarkt. Damit mussten sich die Werke in ihrer Denkweise umstellen und die Produktion auf Individualität ausrichten. Damit hatten wir kein Problem, da wir schon damals technologischer Marktführer waren und auch heute noch sind. In dieser Zeit haben wir die meisten Mitbewerber überholt, einige haben diese Änderung der Marktsituation auch nicht überlebt. Andere begannen mit uns zusammenzuarbeiten. Diese sind auch heute noch im Markt und vertreiben neben selbst hergestellten Spezialitäten auch unsere Produkte.
Wie hat sich das Produktsortiment von Hörmann im Laufe der Jahre entwickelt – gibt es Schlüsselprodukte, die ihre Marktposition gestärkt haben?
Ein Meilenstein war sicherlich die Einführung der Garagen-Sektionaltor Reihe 30. Damit erfüllten wir als erster Hersteller die neuen europäischen Sicherheitsnormen wie z.B. Fingerklemmschutz und Seiteneingreifschutz. Auch heute noch gibt es einige Funktionen, die es „Nur bei Hörmann“ gibt.
Ein weiterer Schritt nach vorn war der kontinuierliche Ausbau unseres Haustürensortiments mit exzellenten Isolationswerten und neuen Standards wie z.B. die Einbruchwiderstandsklasse RC3, die nur bei Hörmann standardmässig angeboten wird. Die grosse Investitionskraft der Familie Hörmann zeigt sich darin, dass jährlich grosse Investitionen in die Weiterentwicklung der Werke, Ausbau der Produktionstiefe sowie in die Erweiterung der Infrastruktur getätigt werden. Unser Programm als Bauzulieferer wird laufend verfeinert und durch den Zukauf von gesunden Unternehmen, die unser Produktportfolio abrunden, erweitert. Zu diesen Sortimentserweiterungen zählen u.a. Holz-Innentüren, Holz-Brandschutztüren, Zutrittskontroll-Systeme wie Schranken und Poller sowie Produkte für die Aussen- und Innenbeschattung. Doch nicht nur die Qualität der Produkte war in der Vergangenheit wichtig. Wir mussten unseren Namen in der Schweiz erst bekannt machen. Deutsche Hersteller waren bis in die 90er Jahre nur zweite Wahl. Dies hat sich geändert, und Hörmann made in Germany wird nun swissmade gleichgesetzt.
Hörmann Schweiz ist eine Vertriebsgesellschaft. Welche Entwicklung gab es bei Ihren Absatzpartnern?
Schon in den ersten Geschäftsjahren hat unser damaliger CEO Rolf Iselin kontinuierlich Händler aufgebaut. Zu dieser Zeit gab es einzelne Vertretungen für Garagentore, Türen und Industrietore. Diese Strategie führte unser CEO und Leiter Vertrieb Andreas Breschan kontinuierlich fort. Zudem bezog er den Handel stark in unsere Marketingmassnahme mit ein, was zu einem grossen Wachstumsschub geführt hat. Bei den Händlern haben wir regionale Ausstellungen eingerichtet und diese zugleich mit der kompletten Ausstellungsinfrastruktur unterstützt, damit sie an regionalen Messen teilnehmen können. Wir betreuen unsere Händler über Innen- und Aussendienst und stellen ihnen Informationen und Werbematerialien zur Verfügung. Mit unseren Händlern pflegen wir langjährige Partnerschaften, die auf gegenseitigem Vertrauen basieren.
Die Architektenberater unterstützen die Architekten in den Ausschreibungen. Sie arbeiten professionell und individuell. Ihre Arbeit wird sehr geschätzt, wie der bereits fünfmalige Gewinn der begehrten „Architects‘ Darling“ Trophäe zeigt.
Da der Handel kapazitätsmässig oft nicht in der Lage war, Grossprojekte zu betreuen, haben wir frühzeitig eine eigene Objektabteilung aufgebaut. Diese betreut in Absprache mit dem regionalen Händler komplexe Bauten direkt.
Hörmann Schweiz ist offensichtlich stark gewachsen. Welche Auswirkungen hatte das auf die Unternehmenskultur?
Hörmann ist ein Familienunternehmen und so pflegt auch Hörmann Schweiz schon immer eine familiäre Kultur, die trotz des starken Wachstums erhalten geblieben ist. Die Mitarbeitenden sind unser höchstes und wertvollstes Gut. Sie machen die Firma aus. Deshalb sind wir heute auch von der Gesundheitsförderung Schweiz mit dem Label „Friendly Work Space“ zertifiziert. 2007 führten wir die „du-Kultur“ ein – ein kleiner Meilenstein, der zu unserem offenen und zugleich respektvollen Umgang innerhalb der Unternehmung passt. Wir sind uns aber auch bewusst, dass wir bei einem stetigen Wachstum auch in Zukunft aktiv an unserer Unternehmenskultur arbeiten müssen.
Abschliessend würden wir gerne wissen, wohin die Reise geht. Welche Strategien verfolgt Hörmann Schweiz in Zukunft?
Wir fokussieren uns auf das Wesentliche. Unser Erfolgsfaktor sind unsere Kunden und unsere Mitarbeiter. Im Sinne von „Gemeinsam stark“ setzen wir auf unsere starken Partnerschaften. Mit unseren hochwertigen Produkten, einer guten Kommunikation und einem starken Kundenservice gehen wir positiv in die Zukunft. Wichtig ist uns dabei ein unkomplizierter und wertschätzender Umgang miteinander, der von Respekt und Begeisterung für unser gemeinsames Ziel geprägt ist.