Es sind zwei Dinge, die scheinbar nicht zusammengehören, aber dennoch ideal zusammenpassen können: Industriebauten und gewerbliche Nutzung. Bei den Seehallen Horgen wird dies besonders augenfällig. Der sorgsam sanierte Industriekomplex verwandelt sich derzeit in einen dynamischen Business-Hub, der auf innovative Art und Weise verschiedene Branchen und Nutzungskonzepte unter einem Dach vereint. Und dem Ganzen gleichzeitig einen unverwechselbaren Charme verleiht.

Die Aussenfassaden der Seehallen Horgen sind ein Statement. Eines, das sofort ins Auge sticht, wenn man mit dem Zug von Zürich kommend im Bahnhof Horgen einfährt. Denn die Seehallen-Front, die sich auf einer Länge von 210 Metern dem Zürichsee entgegenstreckt, erinnert mit ihrem markanten industriellen Bau­stil sowie den ausladenden Glasflächen an eine Zeit, als in dem Gebäude noch schwere Maschinen ihren Dienst verrichteten. «Diese Einzigartigkeit und dieses ganz besondere Industrie-Flair wollten wir unbedingt erhalten», erklärt Corinne Ruoss, Teamleiterin Akquisition / Entwicklung bei der Mobimo AG. Schliesslich handelt es sich bei den Seehallen Horgen nicht einfach «nur» um einen Gebäudekomplex, sondern um einen wertvollen Zeitzeugen, dessen Geschichte bis ins Jahr 1891 zurückreicht. Damals nahm die Textilmaschinenfabrik Grob auf dem Gelände ihre Tätigkeit auf und wurde zu einem wichtigen Arbeitgeber und Innovationstreiber. 2009 wurde der Betrieb eingestellt und das Areal verfiel in einen jahrelangen Dornröschenschlaf. «Umso mehr freut es uns, dass wir als Eigentümerin die Seehallen Horgen einer neuen Nutzung zuführen können und diesen fantastischen Räumlichkeiten wieder Leben einhauchen dürfen», betont Corinne Ruoss. 

Und Leben ist tatsächlich zurückgekehrt in die Seehallen Horgen, wie eine Begehung der Anlage zeigt. Das wird schon ausserhalb des Gebäudes klar: Entlang der dem See abgewandten Seite des Gebäudes, die als Eingang und Zufahrt dient, reihen sich Transporter um Transporter aneinander. Sie schaffen Baumaterial, Mobiliar und Werkzeug heran. Der Bezug des Areals ist in vollem Gange, und die offizielle Eröffnung am 17. November dieses Jahres ist vollzogen. Über 80 Prozent der Mietflächen sind bereits vergeben. Für Thomas Stauber, Leiter Immobilien der Mobimo AG, kommt diese Nachfrage nicht überraschend. «Die Seehallen Horgen sind nicht nur verkehrstechnisch hervorragend erschlossen, sondern auch perfekt an die Ortschaft Horgen angebunden.» Und natürlich schafft der indu­strielle Charme der Anlage mit seinen grosszügigen Räumen und hohen Decken (durchschnittlich fünf Meter) ein einzigartiges Klima zum Arbeiten, Einkaufen, Einkehren und Entdecken. 

Alles andere als Einheitsbrei
Mit dem Stichwort «Gegenentwurf zum Einheitsbrei» bringt Thomas Stauber auf den Punkt, wofür die Seehallen Horgen als Sinnbild stehen: für eine Verschmelzung aus Büroflächen, Ladengeschäften, Gastronomiebetrieben und Lagerräumlichkeiten. «Uns war es vom Beginn des Projekts an wichtig, mit den Seehallen Horgen einen multifunktionalen Gebäudekomplex zu schaffen, um somit einen ausgewogenen und dennoch bunten Mietermix zu fördern.» Es sollte nicht einfach ein neues Bürogebäude oder ein Warenlager entstehen, sondern ein Ort, dessen Angebot auch den Standort Horgen aufwertet. Und obwohl noch nicht alle Mietflächen vergeben sind, darf man dieses Ziel bereits als erfüllt betrachten: So beherbergen die Seehallen Horgen unter anderem bereits eine Kaffeerösterei mit eigenem Café, zwei Fitnesscenter, verschiedene Einkaufsgeschäfte sowie einen Food-Market. Die Mobimo AG geht davon aus, dass in der gesamten Anlage circa 350 neue Arbeitsplätze am linken Zürichseeufer zu realisieren sind. Darunter befinden sich Schwergewichte wie der Technologiekonzern Philipps und der Versicherungsexperte Mobiliar. Das Gross­unternehmen Phillipps bezieht im November weitflächige Büroräumlichkeiten im Obergeschoss, die Angestellten von Mobiliar haben die Räumlichkeiten bereits bezogen. 

Der neue Hotspot in Horgen ist aber nicht nur ein Ort des Arbeitens, sondern auch des Geniessens. Insbesondere der Food-Market spielt dabei eine zentrale Rolle. Dieser ist in einer gewaltigen ehemaligen Fertigungshalle untergebracht – deren Decke noch immer von den originalen Warenkränen und Führungsschienen geschmückt wird – und bietet verschiedenen Gastronomiebetrieben die Möglichkeit, ihre Köstlichkeiten am eigenen Stand darzubieten. Am anderen Ende der Halle entsteht eine Terrasse, auf der die Marktgäste in Ruhe verweilen und den Blick auf den Zürichsee und die Halbinsel Au geniessen können. 

Tradition trifft auf moderne Technik
Das besondere Ambiente sowie die multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten sind aber nicht die einzigen Vorzüge des Areals. «Natürlich spielt das Thema Nachhaltigkeit ebenfalls eine grosse Rolle.» So wurden beispielsweise die Deckenisolation optimiert und die Haustechnik auf den neusten Stand gebracht. «Auf der einen Dachhälfte befindet sich zudem eine Photovoltaikanlage mit Seesicht», meint Corinne Ruoss schmunzelnd. Von den 160 verfügbaren Parkplätzen sind drei mit Aufladestationen für Elektrofahrzeuge ausgerüstet.

www.seehallen.ch
www.mobimo.ch

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