Auch im Weiterbildungssektor gilt das Prinzip des Darwinismus. Besonders im Krisenmanagement. Denn in der Weiterbildungsbranche zeigt sich besonders deutlich, wer die Entwicklungen verfolgt, mit der Zukunft geht, die Bedürfnisse des Zielpublikums kennt und versteht und Proaktiv Massnahmen umsetzt. Diese Umsetzungskompetenz soll spürbar sein, wenn es darum geht, in einer Krisenzeit wie jetzt mit der Covid-Pandemie die neuen wirksamen Tools zum Wissenstransfer einzusetzen. Wie Charles Darwin einst schrieb: Wer sich am besten an die Lebensumstände anpasst, wird auch mittelfristig überleben.
Die Schweizer Weiterbildungsanbieter erwarten wegen der zweiten Covid-Welle massive Umsatzeinbussen. Vor allem jene, die sich strategisch und infrastrukturell ungenügend
aufgestellt haben sowie Online- beziehungsweise Blended Learning nicht professionell umsetzen, werden noch mehr finanziell bluten. Es gibt aber auch Anbieter, die die Krise gut meistern – eines der Beispiele heisst Lernwerkstatt Olten. Das hervorragende Krisenmanagement und die proaktive Reaktion bezüglich der hybriden Unterrichtsgestaltung wurde in der ganzen Schweiz zur Kenntnis genommen und gewürdigt.
Umsatzeinbussen von 30 Prozent
Zu den aktuellen Fakten: Die Massnahmen des Bundes zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben die Weiterbildungsbranche hart getroffen. Während des Verbots des Präsenzunterrichts konnte nur knapp die Hälfte des Bildungsangebots stattfinden. Die Anbieter erwarten deutliche Umsatzeinbussen bis Ende Jahr. So heisst es im Bericht der diesjährigen Anbieterbefragung des Schweizerischen Verbandes für Weiterbildung SVEB. 551 Bildungsanbieter haben an der Umfrage teilgenommen. Die vollständige Auswertung ist voraussichtlich Ende November verfügbar. Erste Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass sich die wirtschaftwahrscheinlich liche Situation der Weiterbildungsanbieter deutlich verschlechtert hat. 56 Prozent der Weiterbildungskurse mussten während des Präsenzverbotes von Mitte März bis Anfang Juni abgesagt werden. Für das ganze Jahr 2020 wird damit gerechnet, dass ein Viertel des Angebots nicht durchgeführt werden kann. Zudem erwarten die Anbieter mehrheitlich eine sinkende Nachfrage und Umsatzeinbussen von durchschnittlich knapp 30 Prozent.
Digitalisierungsschub und hohe Anwendungskosten
Die Corona-Pandemie führte jedoch auch zu einem Digitalisierungsschub in der Weiterbildung: 85 Prozent der Weiterbildungsinstitutionen haben ihr Angebot infolge der Pandemie angepasst. Dies bestätigt auch Lernwerkstatt-Olten-CEO Daniel Herzog: «Wenn man der Pandemie etwas Positives abgewinnen möchte, dann war dies ganz klar die Tatsache, dass bei allen Beteiligten die Anwenderkompetenz und das Interesse in Sachen digitaler Arbeitsweise zugenommen hat. Dies gilt für die Anbieter inklusive aller Abteilungen im internen Workflow, aber auch für die Kursleitenden und Lehrgang-Teilnehmenden. Einige haben es als Chance und Gelegenheit empfunden, andere mussten sich gezwungenermassen digital fit machen, um nicht durch alle Maschen zu fallen.»
Digitale und virtuelle Unterstützung von Lern- und Coachingprozessen
Die weitaus häufigste Anpassung betrifft den Einsatz digitaler Technologien, präzisiert der SVEB weiter. Zahlreiche Kurse wurden entweder teilweise digitalisiert oder ganz auf online umgestellt. Ob diese Entwicklung die Weiterbildung nachhaltig verändert, sei noch offen, aber sehr wirtschaftwahrscheinlich. Daniel Herzog ist einer der eifrigsten Beobachter der
Trends in der Weiterbildungsbranche und setzt auf schnelle, aber auch konsequente wie auch effiziente, den Umständen adäquate Umsetzung. Er ist davon überzeugt, dass die digitale Anpassung die Branche nachhaltig verändert, und so war es nicht überraschend, dass die Lernwerkstatt Olten schon im Frühling 2020 genau die richtigen Massnahmen ergriffen hatte: «Wir hatten den Präsenzunterricht schnell auf virtuelle Kurstage via Videokonferenzsystem Zoom umgestellt. Die Lernwerkstatt Olten hat aber schon in den letzten beiden Jahren zuvor die Zeichen der Zeit erkannt, die Digitalisierung im Bildungsbereich bereits aufgenommen und unter dem Brand www.digital-training.ch ein Angebot zur digitalen und virtuellen Unterstützung von Lern- und Coachingprozessen aufgebaut.»
In nur 24 Stunden vom Präsenzunterricht ins virtuelle Lehrganssetting
Daniel Herzog ist sich sicher, dass es trotz optimistischer Haltung und der ganzen proaktiven Vorbereitung auf die neuen Herausforderungen viel zu kommunizieren gibt: «Seit Wochen spüren wir wieder eine Verunsicherung der Kunden. Diese können aber sicher sein, dass ihre Lehrgänge an den vorgesehenen Terminen stattfinden werden, auch wenn sich die Corona-Krise weiterverschärfen sollte, so können wir doch innerhalb von 24 Stunden vom Präsenzunterricht ins virtuelle Lehrgangssetting via Videokonferenzsystem
wechseln. Aktuell bereiten wir auch hybride Settings vor, welche den Teilnehmenden die Wahl lassen, ob sie im Seminarraum oder von zu Hause aus am Kurstag teilnehmen wollen.»