Gerade in Städten sind Grundstücke und damit auch Gärten oft sehr klein. Doch auch auf kleinstem Raum lassen sich traumhafte grüne Oasen schaffen, wie der hier vorgestellte Garten beweist. Allerdings kommt es auf die optimale Nutzung jedes Quadratmeters an, und das macht eine gut durchdachte Planung umso wichtiger.

Besitzer kleiner Gartengrundstücke meinen oft, es sei unmöglich, aus ihren paar Quadratmetern eine echte Wohlfühloase zu machen. Gleichzeitig scheuen sie sich, einen Profi mit der Gestaltung ihres Gartens zu betrauen, in dem Glauben, das lohne sich nicht. Beides Irrtümer, wie das folgende Beispiel zeigt.

Der Stadtgarten misst gerade einmal rund 135 Quadratmeter. Die Vorher-Bilder zeigen einen eigentlich recht hübschen, verträumten Garten, in dem allerdings der Wildwuchs etwas überhandgenommen hatte. Anlass für die Umgestaltung war, dass sich die Bedürfnisse der Besitzer geändert hatten: Die Kinder sind erwachsen, und die Eltern hatten klare Vorstellungen: Sie wollten nun einen eigenen Pool mit biologisch aufbereitetem Wasser.

Die Herausforderung für den Planer bestand darin, diesen Wunsch auf kleinstem Raum zu erfüllen und gleichzeitig auf dem Grundstück auch noch reichlich Grün unterzubringen. Gelungen ist dies durch die kluge Reduktion auf das Wesentliche und die konsequente Multifunktionalität. Der Pool misst 4,6 mal 2,8 Meter und nimmt zusammen mit dem dazugehörigen Reinigungsbecken rund 18 Quadratmeter ein. Nicht viel, aber genügend Platz für ein paar erfrischende Schwimmzüge. Bei Dunkelheit verwandelt sich der Pool dank Unterwasserspots in eine stimmungsvolle Lichtskulptur, die gleichzeitig für ausreichend Helligkeit und Sicherheit auf dem nächtlichen Grundstück sorgt. Die eine Längsseite des Beckens begrenzt eine erhöhte Mauer, die den Garten Richtung Strasse abschirmt und auch als Sitzgelegenheit dient. Charmantes Detail: Kleine Nischen bieten Raum für Kerzen, die bei Nacht zusätzlich Heimeligkeit verbreiten.

Neben dem Pool stand ein verbesserter Sichtschutz auf der Wunschliste der Gartenbesitzer ganz oben. Deshalb hielt eine dichtere Pflanzenkulisse aus Sträuchern Einzug in den Garten. Die schirmt die Gartenbesitzer nun nicht nur vor neugierigen Blicken ab, sondern macht den Garten auch wunschgemäss zu einer Oase, die die Sinne ganzjährig anregt: Duftblüte und Pfeifenstrauch mit ihren cremeweissen Blüten und lieblich betörendem Duft sowie bodendeckende Rosen in Rosa und Rot prägen den Garten. Im Herbst, wenn die Blütezeit vorbei ist, bringen Eisenholzbaum und Felsenbirne mit ihrem in Orange und Rot intensiv leuchtenden Blätterkleid weitere Farbe in den Garten.

An individuell gefertigten Holzspalieren ranken sich Schlingpflanzen wie Minikiwi und Akebie, die den Garten auch kulinarisch bereichern, zudem Blütenschlinger wie Clematis und Schwarzäugige Susanne. Am Rande des Holzdecks auf einem schmalen Streifen unweit der Küche wachsen jetzt Kräuter wie Melisse, Bergamotte-Minze, Bergbohnenkraut, Zitronenthymian, Oregano und Salbei.

Zwischen dem Aufgang zum Garten und der Gartenfläche musste ein Höhenunterschied abgefangen werden. Dies erfolgte mittels eines Hochbeets aus rostendem Stahl, das jetzt ebenfalls Kräuter, aber auch Gemüse und Salat beherbergt. Praktischer Nebeneffekt: Hochbeete sind leichter zu pflegen, weil man sich weniger bücken muss, und tragen so dazu bei, einen Garten altersgerecht zu machen.

Für den Weg in den Garten wurden die bereits vorhandenen Granitplatten gereinigt und neu verlegt. Hier zeigt sich, dass Naturstein ein äusserst langlebiges Material ist, das über Jahrzehnte hinweg sein Aussehen behält und nichts an Schönheit einbüsst.

Auf die Frage nach den Kosten für die Umgestaltung eines kleinen Gartens antwortet Gartengestalter Hans-Peter Forster aus Titterten: «Das lässt sich nicht pauschal sagen. Der Preis für eine Gartengestaltung setzt sich aus verschiedenen Teilen zusammen: Zum einen sind da natürlich die Elemente, die der Garten enthalten soll, und da ist klar: Ein Naturpool ist teurer als ein Quellstein. Zum anderen spielt aber auch so etwas wie die Zugänglichkeit der Baustelle eine Rolle. Ist viel in Handarbeit zu tun oder kann man mit grösseren Maschinen arbeiten? Dann ist entscheidend, ob grössere Terrainverschiebungen notwendig sind.»

Damit alles möglichst genau bestimmt werden kann, ist laut Forster im Vorfeld eine genaue Planung notwendig. So können Kunden und Gartenbauer auch überlegen, ob sie den Garten in mehreren Etappen realisieren und in welcher Reihenfolge sie diese angehen. Forster ergänzt: «Erfahrungsgemäss ist der Quadratmeterpreis bei einem kleinen Garten oft höher als bei einem grossen, der ja meist einen grösseren Anteil wenig bearbeiteter Fläche hat.»

Juliane Forster betreibt zusammen mit ihrem Mann Hans-Peter Forster den Betrieb Forster Gartenbau, sie sind Mitglied bei den Gärtnern von Eden.

www.forster-gartenbau.ch

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