Stadt, Land, Schluss: Das Vallée de Joux, ein völlig abgeschlossenes Hochtal im Schweizer Jura, das Tal der Uhren genannt, hat seine Entsprechung in Zürich – in der Tödistrasse mit der Nummer 48. Dort ist das Atelier – das pumpende Herz – der Zürcher Uhrenmarke Maurice de Mauriac seit 25 Jahren.

Bevor man in das Atelier kommt, sind Uhren noch Uhren. Danach sind sie so viel mehr: Zeitfänger, Zeitdompteure, Zeitbewahrer, Zeitinszenierer, Zeitbenutzer und Zeitverschwender. Maurice-de-Mauriac-Uhren sind aufregend haptisch, können gehört werden und sind eine Weide für die Augen, erzählen Geschichten. Damit Uhren zu intensiven, sinnlichen Erlebnissen werden können, brauchen sie einen Raum, in dem sie diese Sinnlichkeit auch entfalten dürfen.

Uhrenspuren

Gearbeitet wird vor der Wand, die das Atelier trennt und hinter der, schemenhaft erkennbar, Uhrmacher ihrer detailverliebten Handwerkskunst nachgehen. Im Atelier sind ästhetische Besonderheiten, Erinnerungen und Inspirierendes, Kunst, immer wieder Kunst, dazwischen Uhren, die alle hier ihren Anfang hatten, präsent. Man entdeckt Spuren von Uhren, die es Jahre später geben wird, denn so lange nimmt man sich Zeit, gibt jedem Detail auch den Raum, um am Ende bestaunter Teil einer neuen Uhr sein zu können. Das Atelier wird von der Tischuniversität dominiert. Hier kommen Menschen aus der ganzen Welt, Espresso, Materialien, Skurilitäten, Devotionalien, Massimo und Leonard Dreifuss, Kunden, Freunde, Wissen, Erfahrung, die Zeit und Uhren zusammen. Hier entsteht Wissen, wird Wissen vermittelt, werden Ideen kuratiert und letztendlich wird jeden Tag an der Seele der Marke Maurice de Mauriac und ihren Uhren gearbeitet.

Gründer Daniel Dreifuss, Ex-Banker, der mal vor über 25 Jahren in New York tätig war, schätzt Zürich, das New York der Schweiz, wie kaum ein anderer. So hat er es zur Passion werden lassen, was immer er brauchte, um seine Ideen umsetzen zu können, zuerst in Zürich zu suchen. Und er wurde sehr oft fündig. Überraschend oft. Für Dreifuss war diese Konzentration auf Zürich keine romantische Begrenzung, sondern Ausdruck des Dankes an die Stadt, die mit ihrer kosmopolitischen Art der Swissness eine zuverlässig aufregende Inspirationsquelle ist. Irgendwann musste er kommen und er kam, der fast beiläufig ausgesprochenen Satz «Ich bin raus!». Ein solcher Satz aus dem Munde ihres Vaters würde irgendwann kommen. Das war klar. Er hätte länger sein und sich mehr nach einer feierlichen Rede oder nach einem Plan anhören können, dieser so wichtige Satz. Für diesen hatte Daniel Dreifuss schon vor langen Jahren Luft geholt. Damals etablierte er ein monatliches Treffen, das sich den theoretischen und praktischen Fragen der Markenführung widmet. Massimo und Leonard sitzen seit dieser Zeit mit Spezialisten für Markenführung, für Marketing und Design, digitale Kommunikation und Public Relations, Zulieferern und Uhrenliebhabern an der Tischuniversität. Erst sassen sie dabei, irgendwann sass ihr Vater nur noch dabei und zuletzt übernahmen die Brüder diese Termine alleine. In diesem Moment wurden sie von Brüdern in einer Uhrenfamilie zu den Watchbros. Jetzt konnten sie das Unternehmen übernehmen. Ihr Vater erkannte das und es reichten seine drei Worte, um es wahr werden zu lassen.

Die Watchbros!

Während Vater Daniel sein Leben mit seiner Frau italienischer gestaltet, füllen Massimo und Leonard, die Watchbros, den Claim der Marke «watches made by zurich» immer mehr mit ihrem persönlichen Zürich. Ihr Zürich besteht aus wertvollen Kontakten, die ihr Vater ihnen mitgegeben hat, mit ihnen zusammen aufgebaut hat und sie selbst hat aufbauen lassen. Vom Bro zum Watchbro wurden Massimo und Leonard nicht durch die drei Worte ihres Vaters, nicht durch diese intensiven Jahre der Vorbereitung, nicht durch ein ganzes prägendes Leben als Teil eines leidenschaftlichen Familienunternehmens. Sie wurden zu den Watchbros, weil sie die Freiheit hatten, alles werden zu können und jetzt eine wilde Lust verspürt haben, genau das zu werden.

Mit 40’000 Freunden Espresso trinken

Die Atmosphäre ist fast immer souverän entspannt. Man nutzt die Zeit, um sich auf neue Uhren einzulassen, die die Zeit auf wunderbare Art in sich tragen. Manchmal fliegen Worte von vielen über den Tisch. Und immer sitzen fast 40’000 Kunden und Freunde in den «Hörsälen der Neuzeit» an der Tischuniversität – allgegenwärtig über die sozialen Netzwerke. Bei Maurice de Mauriac reagiert die Familie selbst auf digitale Freunde und macht sie durch diese Nähe zu Teilen der Familie. Ganz Zürich, vom Sprayer bis zum Rapper, vom Lebenskünstler bis zum Banker, vom Handwerker bis zum Privatier, hat ein paar Worte für Dreifuss und seine Söhne, die Espressomaschine surrt, Worte werden mitgenommen und natürlich auch die eine oder andere Uhr. Welche Idee wird das Atelier als Nächstes verlassen? Welche Uhr? Maurice de Mauriac gibt im Atelier den Erwartungen sehr viel Raum und übertrifft sie doch immer wieder. Sagt man. Sagt auch Frau.

 

www.mauricedemauriac.ch

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