Vor über 30 Jahren stieg Balz Halter in das Familienunternehmen in Dritter Generation ein und führt seitdem Die Halter AG mit viel Elan in ein neues Immobilen-Zeitalter. Im Gespräch mit dem Geschäftsführer erzählt Halter, wie sein Unternehmen den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie begleitet und welche Projekte zukünftig interessant werden.
Herr Halter, Ihr Unternehmen besteht nun seit fast 100 Jahren. Mittlerweile hat sich die Halter AG zu einem schweizweit tätigen Gesamtleistungsbetrieb in der Bau- und Immobilienbranche entwickelt. Wie kam es dazu?
Entwicklung war schon immer ein wichtiger Punkt bei uns in der Familie. Als mein Grossvater 1918 das Bauunternehmen gründete, kaufte er zuerst einige Liegenschaften. Danach wuchs das Unternehmen – immer mehr Grundstücke und Baumeister, und er gründete sogar eine Genossenschaft. Mittlerweile beschäftigen wir 240 Mitarbeiter und begleiten den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie – von der Entwicklung bis zum Betrieb.
Sie sind nicht nur in Zürich vertreten, sondern auch in Bern, Basel und Lausanne. Inwiefern unterscheiden sich die Standorte?
Da wir an allen Standorten das volle Leistungspaket anbieten, unterscheiden sie sich eigentlich nicht gross. Wir leben die Strategie und Unternehmenskultur gruppenübergreifend, aber natürlich sind die jeweiligen Geschäftsstellen lokal verwurzelt und kennen die Eigenheiten des regionalen Marktes sehr gut.
Sie haben gerade Ihre Unternehmenskultur angesprochen. Bei dieser setzen Sie auf die unternehmerische Verantwortung Ihrer Mitarbeiter. Hat sich dieses Modell bewährt?
Absolut ja, aber natürlich müssen sich unsere Mitarbeiter dieser Verantwortung auch annehmen wollen. In unserem Verständnis ist ein Projektleiter ein CEO, da er sein Projekt eigenständig führt, natürlich mit der Unterstützung der Gesamtgruppe. Unsere flache Hierarchie hilft uns, die unternehmerische Verantwortung auf allen Ebenen zu leben.
Europlatz in Bern, Fortuna in Laax – Ihre Projekte finden sich in der ganzen Schweiz. Was hat Sie an dem Projekt Limmatfeld gereizt, fühlten Sie sich hier regional verbunden?
Das Projekt Limmatfeld ist aus einer leichten Frustration heraus entstanden – ich habe gesehen, dass sich die Region mit wenig Überblick entwickelte. Deswegen wagten wir hier einen ersten Schritt, um Strukturen und Vernetzungen zu schaffen. Das Projekt war durchaus erfolgreich, mittlerweile ziehen wir uns hier aber zurück. Man muss sich von den Projekten auch lösen können, damit sie irgendwann auch auf eigenen Beinen stehen können.
Was für eine Strategie fahren Sie bei Ihren Entwicklungsprojekten?
Das ist immer unterschiedlich, manchmal spricht uns der Eigentümer selbst an, und in gewissen Situationen gehen wir auf diesen zu. Da unsere vier Geschäftseinheiten Entwicklungen, Renovationen, Gesamtleistungen und Immobilien eigenständig agieren, analysiert unsere gruppenübergreifende Abteilung Business Development laufend mögliche neue Projekte. Auf dieser Basis erstellen wir einen Businessplan und ein Projektmodell, natürlich Hand in Hand mit dem Kunden.
Wenn Sie kurz einmal in die Zukunft blicken könnten: Welche Projekte werden in den nächsten 10, 20 oder sogar 30 Jahren wichtig werden?
Zukünftig und auch schon heute sind Projekte in Agglomerationsgebieten, die bereits gut angebunden sind, interessant. Zentren, wie etwa Zürich, versucht man eher zu konservieren. Ausserdem entwickle ich mit Casa Power eine digitale Plattform für Gebäude. Wir wollen Immobilien digitalisieren, denn zukünftig wird ein Mieter nicht nur Fläche mieten, sondern auch die dazugehörenden digitalen Serviceleistungen.