Wie verknüpfe ich die Betriebswirtschaftliche Ansprüche meiner Organisation mit den drängendsten (Weiter-)Bildungsfragen des Personals? Wie erkenne ich, welche Weiterbildung nützlich für meine Leute ist und welches neu angehäufte Know-how dem Unternehmen Mehrwert bringt? Bei solchen Fragen kommen die Bildungsmanager/innen ins Spiel. In vielen Betrieben bekleiden sie eine Schlüsselfunktion.

Die Aufgabe der Bildungsmanager/innen ist eine strategische und oft unterschätzte Funktion. Sie unterstützen als interne oder externe Fachpersonen die Geschäftsleitung oder die Führungspersonen im Human Resources Management. Betriebswirtschaftliches Handeln, Organisationsentwicklung, Bildungsberatung, Qualitätsmanagement und Marketing gehören dabei zu ihren Hauptaufgaben. Diese Bildungsstrategen übernehmen im Bildungsbereich
von Firmen, Schulen, Verwaltung und so weiter Führungsfunktionen und vernetzen ihre Kenntnisse in Erwachsenenbildung und Management gewinnbringend.

Weiterbildung soll helfen, Unternehmensziele zu erreichen
Aktuell zeigt sich, dass Betriebswirtschaft, Management und Leadership sehr gefragte Schwerpunkte sind, wenn es um die betriebliche Ausund Weiterbildung geht. Es werden hierbei beachtliche Mittel investiert, denn dies soll helfen, die Unternehmensziele zu erreichen. Das haben auch die Weiterbildungsanbieter erkannt.

Das Ressourcenmanagement und das steigende Kostenbewusstsein in Profit-, aber auch in Non-Profit-Organisationen, in Unternehmen aller Branchen, Bildungsorganisationen und Verbänden gewinnt an Bedeutung. Personalentwicklungsabteilungen und Bildungsunternehmen wollen dabei professionell geführt werden. Dabei rückt vor allem den Aspekt der Wirkung und der Wirkungsüberprüfung von Weiterbildung in den Mittelpunkt.
Weiterbildung muss nachweislich einen Mehrwert erzeugen. Am besten nicht nur mittel- oder langfristig, sondern auch unmittelbar.

«Erfolgskontrolle» für Weiterbildungsmassnahmen
Während noch vor 20 Jahren in erster Linie Praxistransfer und Nachhaltigkeit von Bildungsmassnahmen im Zentrum standen, muss heute immer mehr die Rentabilität ausgewiesen werden. Viele Massnahmen der betrieblichen Weiterbildung zeigen aber vielfach erst mittelfristig Erfolge. Den Nutzen und den Mehrwert in Franken oder Prozenten auszudrücken, ist fast unmöglich. Dazu kommt noch folgender Aspekt: Rasch ändernde Unternehmensziele erschweren die Kontinuität in Ausbildungsprogrammen.

Diese Herausforderungen verlangen von den betrieblichen Bildungsfachleuten einen erweiterten Werkzeugkoffer. Neue Kompetenzen sind nötig. Bildungsprofis müssen die Bildungsarbeit unter Erwachsenenbildungs- gerechten wie auch ökonomischen Gesichtspunkten betrachten. Sie müssen den Zusammenhang zwischen Bildung, Bildungserfolg und Unternehmenserfolg verstehen und im Rahmen eines strategischen
Bildungscontrollings Instrumente zur Planung, Gestaltung und Steuerung der betrieblichen Weiterbildung anwenden können. Die Erfolge sollten auch sichtbar gemacht und breit kommuniziert werden.

Qualität und Effektaktivität von Bildungsmassnahmen
Der Weg zur / zum Bildungsmanager/in geht in der Regel über das dreistufige AdA-Baukastensystem (Ausbildung der Ausbildenden). Dieses umfasst die Stufen SVEB-Zertifikat, eidgenössischer Fachausweis Ausbilder / in und eidgenössischen Diplom Ausbildungsleiter / in. Die erforderlichen Kompetenzen werden besonders im Lehrgang zur / zum Ausbildungsleiter/in mit eidgenössischen Diplom gelehrt. Neben dem AdA-Baukastensystem haben sich auf Hochschulstufe auch Angebote etabliert, welche die Vernetzung bereits erworbener fundierter Kenntnisse in der Erwachsenenbildung mit umfassenden Managementkompetenzen zum Ziel gesetzt haben. Ein Beispiel: Im Diploma of Advanced Studies DAS Bildungsmanagement, einem gemeinsamen Angebot der
Lernwerkstatt Olten und der Fachhochschule Nordwestschweiz, werden Betriebswirtschaft- und Leadership-Kompetenzen vor dem Hintergrund der Bildung vermittelt. Die Lernwerkstatt Olten versucht so, den gestiegenen Anforderungen an das ökonomische und strategische Denken der Bildungsfachleute in Leitungsfunktionen mit ihren Angeboten gerecht zu werden. Durch eine Fokussierung auf Lehrgänge mit eidgenössischen Abschlüssen für Bildungsfachleute ist der Anbieter stets am Puls der Themen und betätigt sich in verschiedenen Gremien, welche die Berufsbilder aktiv gestalten.

Ein anerkannter Abschluss in der Bildungsbranche ist also gefragt und für viele eine lohnenswerte Option, um das erworbene Know-how weiterzuvermitteln. Über 54’000 Personen verfügen aktuell über das SVEB-Zertifikat und rund 12’000 Bildungsfachleute schmücken sich mit dem eidgenössischen Fachausweis Ausbilder / in. Besonders gefragt – wie oben schon erwähnt – sind Bildungsfachleute, die sich weiterqualifiziert haben mit dem DAS Bildungsmanagement und dem eidgenössischen Diplom Ausbildungsleiter / in bis hin zum MAS Erwachsenenbildung und Bildungsmanagement.

Erwachsenenbildung mit Managementkompetenzen vernetzten
Aber auch als Ausbildungsleiter/innen mit eidgenössischem Diplom ist man voll dabei: Ausbildungsleitende sind in der Bildungsarbeit mit Erwachsenen in einer Führungsfunktion tätig und leiten eine Organisationseinheit oder einen Angebotsbereich. Planung, Organisation, Entwicklung, Qualitätsmanagement, Marketing und Akquisition sowie
Personalführung gehören dabei zu den Hauptaufgaben. Ein weiterer Mehrwert: Im Lehrgang treffen sich Führungspersonen der inner- und ausserbetrieblichen Aus- und Weiterbildung, Geschäftsleitende von Institutionen der Weiterbildung und Führungskräfte von Bildungsanbietern. Absolvierenden beider Weiterbildungsgänge steht bei Erfüllung
der Zulassungsbedingungen an der Fachhochschule Nordwestschweiz ein Anschlussprogramm zum Master of Advanced Studies Erwachsenenbildung und Bildungsmanagement offen.

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