Im März findet die Creative Week von ADC Switzerland in Zürich statt. Wir sprachen mit ADC-Geschäftsführerin Gioia Bozzato über kreative Frauen und die kreativen Potenziale in der Schweiz.

INTERVIEW MIT GIOIA BOZZATO, GESCHÄFTSFÜHRERIN

Geschäftsführer: Sie sind Geschäftsführerin von ADC Switzerland. Welche Aufgabenfelder beinhaltet diese Arbeit?

Gioia Bozzato: Mein Job besteht darin, mich für die Vision und die Interessen des Clubs starkzumachen. Ich repräsentiere den ADC nach aussen, pflege unser Netzwerk, bin Ansprechpartner für unsere Sponsoren und kümmere mich um Mitgliederanliegen, die Geschäftsstelle und Galerie, diverse Events und die Nachwuchsförderung. Zu zweit und mit tatkräftiger Unterstützung des Vorstandes stellen wir über das Jahr so einiges auf die Beine: die ADC Awards, die Creative Week, den Nachwuchswettbewerb ADC Young Creatives Award und die Ad School, um Beispiele zu nennen.

Wofür steht der ADC?
Der ADC Switzerland ist die Vereinigung der führenden Kreativen der Kommunikationswirtschaft in der Schweiz. Der ADC ist eine Non-Profit-Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Qualität der kreativen Kommunikation zu verbessern, indem er diese zum öffentlichen Thema macht, alljährlich juriert und publiziert.

Kommunikation, gerade Werbung, ist nach wie vor eine Männerdomäne. Wo sehen Sie die Ursachen?
Das stimmt nicht so ganz; wirft man einen Blick in die Agenturen, mangelt es nicht an Frauen. Das gilt auch für die Auftraggeberseite, das Bild ist ziemlich ausgeglichen. Naturbedingt haben aber sicherlich viele Frauen nicht die gradlinige Karriere, die so mancher Mann vorweisen kann.

Müssen sich Frauen mehr durchsetzen?
Wie einst Karen Heumann (Gründerin und Vorstand bei thjnk) es auf den Punkt brachte: «Hervorragende Leistungen von Frauen werden häufig auf Engagement und Fleiss zurückgeführt. Bei Männern auf Talent, Kühnheit und Intelligenz. Männer, die einen exzellenten Job machen, gelten als Genies und Gurus. Frauen als engagiert.» Ich sehe das ähnlich, Männer geniessen oftmals einen Vertrauensvorsprung, den sich Frauen erst schaffen müssen.

Im März 2018 findet erneut die Creative Week in Zürich statt. Wen sprechen Sie damit an?
In diesem Jahr führen wir zum dritten Mal die Creative Week durch: Vom 19. bis 23. März 2018 wird sich der ADC in Kooperation mit dem Design Departement der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) der Öffentlichkeit präsentieren. Wir bieten dabei eine ganze Woche lang Einblick in das Schaffen der Schweizer Kreativwirtschaft und in die gleichzeitig stattfindende ADC Jurierung. Zielgruppe ist der kreative Nachwuchs, die ZHdK-Studierenden und Studenten der Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ), Hochschulangehörige, Protagonisten aus Marketing und Kommunikation, ADC-Mitglieder, Medienvertreter sowie alle Interessierten.

Wie kreativ ist die Schweiz? Wir gelten ja oft als langweilig.
Ganz im Gegenteil, «Swiss Made» ist ein Gütesiegel, das in aller Welt für höchste Qualität steht. Die Schweiz ist ein innovatives und kreatives Land, aber dennoch bescheiden und zurückhaltend. Schaut man sich nur die Gewinner der letzten ADC Awards an – der Lichtfries am Kunstmuseum Basel oder die Kampagne für das Open Air Gampel –, zeigt sich die Schweiz von ihrer kreativsten Seite. Von den vielen legendären Arbeiten der Jahrzehnte davor gar nicht zu sprechen.

www.adc.ch

 

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