Wer Murat Yakin als Fussballtrainer von Grasshopper Zürich kennen lernt, spürt eine emotionale Aura, die mit nüchterner Akribie kommuniziert. Jetzt ist er bei der neuen Plattform brandoo als Botschafter eingestiegen. Wir fragen im Rahmen eines Hintergrundinterviews nach den Gründen.
In welchen Social-Media-Kanälen bewegen Sie sich – ist es Facebook, Instagram, Pinterest oder Twitter?
Da gibt es eine ganz einfache Antwort. Ich bin auf den genannten Seiten nicht zu finden. Eine Ausnahme ist Pinterest. Da kann man sich Inspirationen abholen. Aber auch dies geschieht eher selten.
Warum?
Ich habe schlicht keine Zeit für oberflächliche Kommunikation.
Ihr Status als Promi und die damit verbundene Gefährdung der Privatsphäre dürfte damit auch zusammenhängen.
Das kommt dazu. Aber das zentrale Argument bezieht sich auf die Zeit. Ich habe Besseres zu tun.
Aber auf Kaufplattformen im Internet bewegen Sie sich doch?
Ja, das ist inzwischen fest in meinen Alltag integriert. Ich kann beispielsweise auf Plattformen, die Lebensmittel anbieten, stöbern, mir ein Gericht überlegen und mir dann die Zutaten liefern lassen. Es geht schnell und ist bequem. Das gefällt mir.
Jetzt unterstützen Sie brandoo. Man kann Sie aktuell mit DJ Antoine in einem TV-Spot sehen. Vermutlich haben Sie sich zunächst auch gefragt, warum es noch eine Plattform gibt. Welche Argumente haben Sie schlussendlich überzeugt?
Ich habe mich zunächst über die Hintergründe informiert und war dann überrascht, was da alles möglich ist. Das ist schon der Wahnsinn, wie heutige Generationen sehr schnell und sehr gezielt sich informieren und austauschen können. Das geschieht ja bei brandoo nicht nur über eine Marke oder eine Branche, sondern übergreifend. Das ist spannend, und ich bin auch überzeugt, dass es funktionieren wird.
Warum?
Die Geschwindigkeit, mit der ich an detaillierte Informationen kommen kann, die mich interessieren, ist beeindruckend. Der User muss nicht umständlich auf unterschiedlichsten Plattformen suchen.
Habe ich das richtig verstanden? Ich werde heute mit Botschaften überflutet, die mich meist nicht interessieren, und bei brandoo kann ich zielgerichtet wählen und alles andere ausblenden?
Richtig. Zudem bekommen Sie Informationen direkt von den Brands. Bisher sind diese ja oft gefiltert und schon mehrfach kommentiert.
Auf den Punkt gebracht: Wie lautet die Kernbotschaft?
brandoo ist professionell gemacht und hat das Alleinstellungsmerkmal, sehr einfach und in der kürzesten Zeit die Informationen über Brands, die mich interessieren, zu bekommen.
Was haben Sie als Kunde ganz praktisch davon?
Für mich als Mann, der Wünsche hat und das Leben auch geniessen will, kann ich Informationen zu Autos, Uhren oder Urlaubsziele bekommen. Die Marke präsentiert sich aber nicht undifferenziert. Auf nur einer Plattform werden mir die News meiner gefolgten Lieblingsbrands kompakt angezeigt. Ich muss nicht den Aufwand betreiben, jede Website meiner Marken einzeln aufzurufen, um up-to-date bleiben zu können. Das ist sehr praktisch für mich.
Dann will ich aber noch wissen, wo ich fündig werde?
Ja, das ist ein Zusatzeffekt. Dem User wird angezeigt, wo er ein Produkt in seiner Nähe erwerben kann. Das zentrale Stichwort heisst hier «Ropo-Effekt» (resarch online, purchase offline). Den Begriff mussten mir aber auch zuerst die IT-Verantwortlichen erklären.
Ja, wir leben in turbulenten Zeiten, wo wir jeden Tag dazulernen können. Wie können Unternehmensverantwortliche von brandoo profitieren? Sie sind ja auch in Unternehmenswelten präsent.
brandoo schlägt seinen Usern Brands vor, denen sie noch nicht folgen, aber aufgrund ihrer Daten und Klicks interessieren könnten. Mit den Daten der User können gezielt Neukunden angeworben werden. Das ist mir aber alleine zu nüchtern.
Das gilt es zu erklären.
Die Unternehmenswelten, ich nehme jetzt mal die Immobilienbranche, in der ich auch engagiert bin, ist auf den ersten Blick sehr nüchtern unterwegs. Ein Wertschriftenpapier strahlt keine Emotionen aus. Das ist zunächst auch richtig. Aber Brands leben ja auch von ihrer Lebendigkeit, und die Visionen der Macher sollten spürbar sein. Sie müssen mutig sein, gute Entscheidungen zu treffen. Das ist bei brandoo der Fall.
Die Gratwanderung sehr nüchtern analytisch zu prüfen und gleichzeitig Emotionen und Visionen zu vermitteln, kennen Sie sicher vom Fussball?
Ja, da gibt es Parallelen. Du musst als Trainer oder Geschäftsmann gleichzeitig hinter deinen nüchternen alltäglichen Geschäftsaufgaben und deinen Visionen, die du in einigen Jahren verwirklichen willst, stehen. Da gehört dann auch dazu eine gewisse Risikobereitschaft mitzubringen. Du solltest nicht nur hinter den Zahlen stehen, sondern auch das Geschäftsmodell spüren.
Sie beteiligen sich als Aktionär auch finanziell bei brandoo. Welches Potenzial sehen Sie in dem Start-up? Viele Start-ups geht die Luft schnell aus. Warum ist das hier nicht so?
Gewisse Risiken gehe ich auch als Trainer ein, und ich habe eine positive Einstellung. Ich kenne die Leute, die hinter brandoo stehen. Daher betätige ich mich als Botschafter und bin auch finanziell in das Projekt eingestiegen. Wenn es funktioniert, dann geht es richtig ab, wenn es nicht funktioniert, war es den Versuch wert.
Wollen Sie sich neben dem Fussball weitere ökonomische Standbeine aufbauen?
Nein. Das alles spielt sich in einem gesunden Rahmen ab. Fussball ist weiter meine Beschäftigung und meine Passion. Aber das Leben braucht auch Freude und Abwechslung. Dafür steht brandoo.