Der Winter naht. Gut isolierte und sanierte Fenster helfen, Heizkosten zu sparen und die Energieeffizienz zu steigern. Viele spielen deshalb mit dem Gedanken, im Früh- oder Spätherbst die Fenster zu sanieren. Im folgenden Beitrag haben wir auf die brennendsten Fragen die Antworten aus diversen Fachquellen zusammengetragen.
Wer alte, einfach verglaste Fenster oder Isolierglas-Fenster gegen eine moderne Wärmeschutz-Verglasung austauscht, muss zwar mit nicht zu vernachlässigenden Anschaffungskosten rechnen, aber kann dadurch mehrere Hundert Franken pro Jahr an Heizkosten sparen, Energieeffizienz erzeugen und noch zusätzlich der Umwelt Gutes tun. Die beste Energiebilanz erzielt man mit dem Einbau moderner dreifacher Wärmeschutz-Fenster: Sie liegen mit ihrem U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) unter der von der üblichen Obergrenze von 1.1 Watt / m² K für Fensterverglasung. Manche der Klimaschutz-Fenster kommen sogar auf Werte von weit unter 0.8 Watt / m² K (Passivhaus- Standard). Hausbesitzer / innen, die es noch optimaler wollen, kontaktieren hierbei oft auch Energieberater / innen. Diese messen die Temperatur an Fenster- Innen- und Aussenseiten sowie am Rahmen und errechnen die Wärme, die eine ein Quadratmeter grosse Fensterfläche bei einer Temperaturdifferenz von einem Kelvin pro Stunde abgibt. Auf ähnliche Weise werden übrigens auch die U-Werte der Rollläden und Fensterläden ermittelt.
Fenster sanieren oder komplett austauschen?
Antwort aus der Fachliteratur: Das hängt vor allem von der Verglasung, dem Alter und dem Zustand des Fensters ab. Sind die Fenster alt und einfach verglast, ist ein Austausch in der Regel wirtschaftlicher als die Modernisierung. Die Investition in neue Fenster zahlt sich auch über die niedrigere Heizungsrechnung aus. Darüber hinaus wäre zu prüfen, ob die Rahmen ausreichend stabil sind, um mit zwei oder drei Glasscheiben bestückt zu
werden. Bei zwei- oder dreifachverglasten Fenstern ist die Modernisierung oftmals die sinnvollere Lösung. Der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) ist bei diesen Modellen meist gut, auch wenn die Fenster schon einige Zeit im Einsatz sind. Kleine Schäden oder Undichtigkeiten können mit relativ geringem finanziellen und handwerklichen Aufwand
ausbessert werden. Sind die Schäden grossflächig oder gar flächendeckend, ist ein Austausch der betroffenen Stellen oder ein Rahmentausch denkbar.
Welches Material ist empfehlenswert?
Auf diese Fragen gibt es zwei Antworten: zum einen eine wirtschaftlich sinnvolle, zum anderen eine unter ästhetischen Gesichtspunkten. Im Idealfall sind beide deckungsgleich. Die im Markt erhältlichen Fenstermaterialien haben alle Vor- und Nachteile. Holzfenster etwa bestehen aus einem natürlichen und somit ökologischen Rohstoff, und sie haben gute Dämmungseigenschaften. Dafür verlangen sie nach intensiverer Pflege. Aluminiumfenster
dagegen sind in der Herstellung sehr energieintensiv und unterliegen bei Temperaturschwankungen recht grossen Veränderungen. Dafür sind sie andererseits sehr pflegeleicht. Fenster aus Kunststoff schliesslich sind preislich meist am attraktivsten, ausserdem dämmen sie die Wärme recht gut. Negativ schlägt zu Buche, dass sie zu dauerhafter Verformung neigen und die Entsorgung ökologisch fragwürdig ist.
Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Für Arbeiten am Fenster empfehlen sich vor allem der Sommer sowie die wärmeren Monate im Frühling oder Herbst. Werden die Arbeiten von Fachleuten oder erfahrenen Heimwerkern ausgeführt, sind die Zeiten, während denen kein Fenster vorhanden ist, gering. Für einen Fensteraustausch werden in der Regel maximal zwei bis vier Stunden angesetzt. In der kalten Jahreszeit steigt aber zum einen das Witterungsrisiko, zum anderen können manche Materialien bei sehr kalten Temperaturen nicht mehr optimal oder gar nicht mehr verarbeitet werden.
Wie lange hält ein Fenster?
In der Regel circa 50 Jahre. Vor allem in den vergangenen 20 Jahren haben sich die Fenstertechnologie sowie das Wissen über Energieeffizienz und Wohnklima jedoch rasant weiterentwickelt. Daher sollte schon vor Ablauf der 50 Jahre geprüft werden, ob die Fenster noch dicht sind und dem aktuellen Stand der Technik entsprechen. Eine Rolle spielt auch die Wertsteigerung des Gebäudes durch neue Fenster.
Was ist nach der Sanierung zu beachten?
Das Lüftungsverhalten muss an die neuen Gegebenheiten angepasst werden. Vor allem, wenn besonders alte oder beschädigte Exemplare durch moderne und gut dämmende Fenster ersetzt worden sind, wirkt sich das erheblich auf das Raumklima aus. Das kann zu erhöhter Luftfeuchtigkeit in den Räumen und somit langfristig zu Schimmelbildung führen. Gut querlüften und Durchzug schaffen ist effizienter, als die Fenster dauerhaft gekippt zu lassen.