Wofür steht ein Unternehmen? Wie können Unternehmer sich auf dem Markt von den Mitbewerbern differenzieren? Eine Marke ist viel mehr als ein Logo. Eine Marke verkörpert die Markenidentität – und gar eine Immobilie verlangt nach einer unverwechselbaren «Persönlichkeit».
Das Unternehmen A&O Concepts AG hat sich darauf spezialisiert, Marke und Mensch zu verbinden, zu positionieren und als Einheit auf den Unternehmenserfolg auszurichten. Denn um sich heutzutage auf dem Markt
optimal positionieren zu können, werden bekanntlich nicht Allerweltlösungen benötigt, sondern eine kluge Strategie basierend auf einer intensiven Auseinandersetzung mit der Marke und dem Menschen. «zürichRUNDSCHAU» sprach mit Carmen Schiltknecht, Inhaberin von A&O Concepts AG, über den zielgerichteten Marktauftritt und das Thema Immobilien-Marketing.
«zürichRUNDSCHAU»: Welche Probleme sind bei den meisten Firmen und Brands heutzutage identisch, wenn es darum geht, einen attraktiven Marktauftritt zu gestalten?
Carmen Schiltknecht: Eine wirkliche Herausforderung sind die Veränderungen, die stattfinden, und dass Unternehmen damit Schritt halten können. Viele Unternehmen sind auf Effizienz ausgerichtet, weniger auf den Wandel.
Ihr Slogan lautet «Alles, ausser gewöhnlich». Würde nicht jedes Unternehmen diesen Slogan für sich behaupten, und kann nicht gewöhnlich auch gut sein?
Durchaus möglich, dass jedes Unternehmen diesen Slogan für sich beanspruchen möchte. Tatsache ist, dass es bei etlichen Unternehmen noch an der Bereitschaft mangelt, über den Tellerrand der eigenen Branche zu blicken. Und ja, Gewöhnliches kann übrigens sehr gut sein. Besonders wenn es echt und authentisch ist. In der Menge aller Angebote ist Reduktion hilfreich, um überhaupt erkannt zu werden.
Was macht die Agentur A&O Concepts aussergewöhnlich?
Neugierde, unerschrockene Fragen, Kreativität und Mut sind die treibenden Kräfte. Wir sind leidenschaftlich und denken die Aufgaben bis zum Ende. Wir beziehen die Zielgruppe und / oder die Mitarbeitenden mit ein. Unsere Lösungen sind selten ein banales Entweder-oder, sondern ein intelligentes Sowohl-als-auch.
Wer sind Ihre Kunden?
Unsere Kunden sind die Swiss Life Asset Management AG mit dem Bürogebäude THE ONE, für das wir den Gesamtauftritt realisiert haben. AXA Investment Managers mit Hello Lenzburg, Privera AG mit Therma31 in Sursee, Feldmann- Immobilien AG mit der Grossüberbauung Luwa- Areal in Muri, Priora Suisse AG mit dem Balsberg in Kloten. Im Weiteren sind wir für die belleVista Immobilien AG und Swiss Finance & Property Group tätig, gestalten für die Wipf Holding AG den jährlichen Geschäftsbericht, machen die Kommunikation für das Start-up-Unternehmen Promiseland und bringen unser Know-how bei der BDO AG ein.
Ein grosser Teil des A&O Portfolios ist das Immobilienmarketing. Was dürfen wir darunter verstehen?
Jede Immobilie möchte etwas Besonderes sein. Unsere Aufgabe ist es, das Eigenständige, das Unverwechselbare herauszuschälen und der definierten Zielgruppe gegenüber zu kommunizieren.
Wie verleihen Sie einer Immobilie eine «unverwechselbare Identität»? Grundsätzlich entsteht eine eigenständige Identität für eine Immobilie dann, wenn man sich gut überlegt, für welche Zielgruppe das Angebot geeignet ist und mit welchen Identifikationsmerkmalen kommuniziert wird. Aufgabe des Brandings und der Kommunikation ist es, die Ansprache der Zielgruppe so zu definieren, dass sich die Immobilie gut vermietet oder verkauft. Es werden die Werte, die Eigenschaften des Objektes herausgeschält, eine Positionierung erarbeitet und eine Kernidee entwickelt. Perfekt ist, wenn man eine Geschichte erzählen kann, eine Stimmung geschaffen wird, die Immobilie eine Seele bekommt.
Haben Sie ein konkretes Beispiel?
Gerne kann ich dazu ein aktuelles Beispiel nennen. Das Bürogebäude THE ONE im Zürcher Seefeld stand geraume Zeit leer. Gemeinsam mit Swiss Life Asset Management wurden erste Ideen für ein neuartiges Nutzungskonzept überlegt. A&O hat das Detailkonzept ausgearbeitet. Das Bürogebäude erhielt den Namen THE ONE Zürich. Es wurde so konzipiert, dass es eine nationale Umsetzung ermöglicht. Der Name THE ONE definiert, was der Mieter einer Private-Co-Working-Unit auch bekommt: ein komplett eingerichtetes Büro, kostenloses Sitzungszimmer, Teeküchen, Foyer, Mieter-App und weitere Nützlichkeiten. Bei den Offline-Marketing-Massnahmen haben wir uns auf die Region Bellevue bis Küsnacht konzentriert und online haben wir eine aktive Kommunikation auf den Plattformen Zürich Kreis 8 und LinkedIn gewählt. Die Massnahmen haben gewirkt, das Angebot hat den Nerv der Zeit getroffen. Eine unverwechselbare Identität ist durch den Inhalt – das Angebot –, die eindeutige Kommunikation mit «working it that easy» und einer klaren Definition der Zielgruppen entstanden. Auf dieser Basis wurde der Brand THE ONE Zürich entwickelt und nachhaltig im Markt kommuniziert.
Was ist der Schlüssel für ein effizientes und zeitgemässes Immobilienmarketing?
Das beantwortet sich durch das Objekt und die Zielgruppe. Es kann sein, dass es sinnvoll ist, Online-Kanäle als Hauptträger für die Kommunikation zu wählen, wenn das konform mit der Zielgruppe ist. Es können aber, je nach Adressaten, auch eine Plakatkampagne und gezielte Events die geeignete Kommunikationsformen sein. In jedem Fall ist eine Website unabdingbar.
Welche Rolle spielen die digitalen Technologien?
Die Digitalisierung bringt es mit sich, dass sich die Märkte vergrössern – das führt zu mehr Konkurrenz. Das gilt auch für den Wohnungsmarkt. Die richtige Kombination von verschiedenen Methoden ist sinnvoll, und der Einsatz von Social Media können perfekte Multiplikatoren sein. Relevant für den Erfolg sind das Content Marketing und die «alte» Disziplin des Story-Telling. Menschen lieben Geschichten, doch das Thema muss dem Interesse der Zielgruppe entsprechen.
Wie positioniert sich A&O im Markt, um langfristig und erfolgreich bestehen zu bleiben?
Der heutige Kunde will etwas Ehrliches und Echtes, also das, was ihm etwas nützt. Für den Kunden kannman nur gemeinsam mit dem Kunden sein. Es gibt kein Projekt, bei dem ich nicht beim Briefing bin und bei den weiteren relevanten Gesprächen. Ich bin empathisch. Diese Fähigkeit erlaubt mir, mich in den Kunden hineinzufühlen. Gleichwohl frage ich nach, höre hin. Auf diese Weise gewinne ich ein ganzes Bild. Ich bleibe nah dran am Projekt. So ist es nur natürlich, dass ich während des Prozesses auch immer wieder den Giraffenblick einnehme. Das heisst, ich beleuchte die Situation von unterschiedlichen Perspektiven. Ein Mehrwert für den Kunden und das Projekt. Oder anders gesagt: Wir sind offen. Offenheit ist eine Kultur. Und wir bewahren die Fähigkeit, Grenzen zu überschreiten. Darin liegt jeder Fortschritt. Als Agentur machen wir uns weit auf für neue Ideen und sind mit dem Kunden im Gespräch. Das bringt uns einander näher