Zwei Jungunternehmer haben am HB Zürich mit ihrem Konzept Pasta Barn und Müesli Bar den ersten drehbaren Imbiss-Stand Europas eröffnet und betreiben diesen mit viel sozialem Engagement und Leidenschaft.
Auf ersten Blick erschien die Idee, einen Imbiss-Stand auf ein Drehkreuz zu bauen, schon etwas verrückt, meint Elena Bosshard, mitverantwortlich für die Vermietung von Flächen am Hauptbahnhof Zürich.
Was auf ersten Blick etwas verrückt erscheint ist aber höchst innovativ und konsequent durchdacht. Pascal und Philipp Luder, zwei Jungunternehmer aus dem Fürstentum Liechtenstein, haben diese Idee der Müesli- und Pasta-Bar ausgeheckt und die SBB-Verantwortlichen davon begeistert. Ihr Konzept ist simpel, aber vielleicht gerade deswegen bestechend. Die beiden haben ihr Gastronomiekonzept konsequent auf das Kundenverhalten der 45000 Passanten, die täglich an ihrem Stand am HB Zürich vorbeilaufen, angepasst.
Wechselndes Angebot nach Tageszeit
Um dies zu ermöglichen, wurde der ganze Imbisstand auf ein Drehkreuz gebaut und wird täglich ganz nach den Bedürfnissen der Passanten gedreht. Am Morgen werden frische Müesli, Porridge und Kaffee, ab Mittag dann warme und frisch zubereitete Pasta-Gerichte angeboten. Natürlich sind auch unsere Gäste Teil dieses Ereignisses. Um genau 11:30 helfen Sie uns, den Stand drehen. Für ihre Hilfe erhalten sie selbstverständlich eine Belohnung meint Pascal Luder schmunzelnd
Frisch, nachhaltig und regional
Der Bahnhof ist voller Anbieter von Backwaren und Sandwiches. Um uns als Jungunternehmer bei der grossen SBB Gehör zu verschaffen, mussten wir schlicht anders sein als all die anderen, meint Pascal Luder, gerade einmal 22 Jahre jung. Das nach Demeter Standard zubereitete Nature Joghurt aus der Sennerei am Bachtel (Zürioberland) bildet die Basis der Müesli, die ständig frisch produziert werden und somit knackig frisch schmecken. Die Fünf-Korn Flocken und das Granola kommen von der Spezialmühle Zwicky aus dem benachbarten Thurgau. Der Kaffee wird nicht auf Knopfdruck in Becher gefüllt. Auf einer klassischen, italienischen Siebträger-Kaffeemaschine wird der Kaffee von ausgebildeten Baristas fachmännisch zubereitet. Dies mit Heu-Milch von natürli, der Molkerei aus dem Zürioberland.
Die Pasta und die Saucen werden täglich frisch zubereitet. Im Gegensatz zu vielen anderen Anbietern, wird die Pasta nicht getrocknet. Diese frische Pasta hat deshalb einen unvergleichlich guten Biss. Die Saucen werden mit vielen regionalen und biologischen Zutaten gefertigt. Möglichst viel Natur, möglichst wenig Chemie. Bewusst verzichten die beiden Brüder auf Schickimicki ganz nach ihrem Motto einfach, dafür aber richtig gut
Gutes mit Gutem verbinden
Die Attraktivität dieses Konzepts lebt aber nicht nur vom hohen Innovations- und Frische-Aspekt, sondern auch vom gelebten nachhaltigen Ansatz so werden die Pasta und die Pasta-Saucen vom renommierten Ausbildungs- und Integrationsunternehmen Brüggli in Romanshorn bezogen. Das Brüggli engagiert sich für Menschen mit psychischen oder körperlichen Problemen. Nebst viel Gastronomie-Kompetenz vereint Brüggli eine Vielfalt von Bereichen unter einem Dach. Aktuell zählt Brüggli 220 Lernende. Bis im Sommer 2018 werden 1000 junge Berufsleute erfolgreich eine Ausbildung bei Brüggli abgeschlossen haben.
Das Demeter Joghurt beziehen die beiden von der Sennerei am Bachtel. Dort fertigen 12 Mitarbeitende das Bifidus Nature Jogurt nach strengsten Demeter Standards. Die Sennerei betreibt drei geschützte Arbeitsplätze und legt auf Nachhaltigkeit und soziales Engagement höchsten Wert.
Toll, wenn man Gutes mit Gutem verbinden kann meint Philipp Luder, einer der beiden Initianten. Mit jeder Portion die wir verkaufen, tun wir damit nicht nur dem Gast, sondern auch noch vielen anderen etwas Gutes. Ein Grund mehr, wieso uns dieses Konzept so viel Spass bereitet!
Seit 2 Wochen eröffnet
Ende September wurde das Konzept Pasta Barn und Müesli Bar in der Sihlquai-Passage am Hauptbahnhof Zürich eröffnet. Wir sind super gestartet. Viele unsere Gäste lieben die Regionalität unserer Produkte und unterstützen das soziale Engagement, das wir leben. Wir könnten nicht zufriedener sein, meint Philipp Luder.
Die beiden Jungunternehmer werden ohne Zweifel mit ihrem jungen, innovativen und sozial engagiertem Tun die Gastro-Szene in Zürich weiter beleben. Es bleibt zu hoffen, dass viele Gäste das gelebte soziale Engagement der beiden belohnen, damit künftig noch viele andere ihrem Vorbild folgen werden.