Für viele gilt das Land der Karpaten noch immer als unbekannt und geheimnisvoll. Im Osten grenzt das Land ans Schwarze Meer, ist eine der Stationen der Donau und fällt im Landesinneren durch die eindrückliche Gebirgskette der Karpaten auf. Neben bunten und schmuckvollen Altstädten trifft man überall auch die ganz besondere Ursprünglichkeit des Landes.  Durch seine vielfältige Landschaft, die sich fast gleichmässig in Gebirge, Hochland und Ebene einteilt, ist es eine Destination für viele Arten von Ferien.

In den vergangenen Jahren haben vor allem Motorrad-Fahrer auf Rundreisen das Land entdeckt und viele Mountain-Biker haben die unberührte Natur der Karpaten als unbekanntes Paradies für Ihr Hobby entdeckt. Rumänien eignet sich aber auch für den Individual-Reisenden. Unterkünfte findet man überall und günstig entlang der Hauptverkehrsachsen.

Das Land ist mit seinen über 238 000 km2 gross (Schweiz ca. 41 000 km2) und verfügt derzeit nur gerade über 700 km befahrbarer Autobahn. Die Distanzen zwischen den Städten sind entsprechend gross. Ein Beispiel: Vom Zentrum des Westens Timisoara bis in die Hauptstadt Bukarest fährt man gut und gerne 8 – 9 Stunden mit dem Auto obwohl es nur 550 km sind. Schneller geht es mit dem Flugzeug. Dann benötigt man nur gerade 45 Minuten. Ein sehr gut ausgebautes Streckennetz verbindet praktisch jede grössere Stadt mit täglichen Verbindungen mit der Hauptstadt Bukarest.

Graf Dracula

Rumänien ist Ursprung einer der wohl sagenreichsten Figuren der Weltgeschichte. Der Vampir Dracula basiert auf Vlad Tepes, oder auch Vlad der Pfähler, der im 15. Jahrhundert im rumänischen Fürstentum Walachei lebte. Viele Legenden und Mythen ranken sich um ihn und sind noch heute Grundlage unzähliger Romane.

Das Eckhaus inmitten der Altstadt von Sighisoara (Schässburg) im rumänischen Transsylvanien lockt mit dem Mythos, hier sei 1431 Vlad „der Pfähler“ geboren, jener blutdürstige Walachei-Fürst, der Bram Stoker für seine schaurige Romanfigur inspiriert hat. Bewiesen ist das nicht. Geboren wurde er wohl in dem mittelalterlichen Ort. Natürlich ist das Dracula-Haus die Attraktion für Touristen, die in Sighisoara rundum versorgt werden – mit Tassen samt aufgedrucktem Cocktailrezept (50ml BlutgruppeAB, 30ml BlutgruppeA, 20ml Blutgruppe0, Zitrone und etwas Eis), mit Schlüsselanhängern, Shirts und blutunterlaufenen Eckzähnen Made in China.

Mythos, Legende und Fakten werden im Draculaland mühelos miteinander verschmolzen. Dabei ist die Region um Sighisoara, dessen historisches Zentrum zum Weltkulturerbe gehört, auch ganz ohne Vampir touristisch attraktiv. Seit dem dem Status des siebenbürgischen Sibiu als Europas Kulturhauptstadt entdecken immer mehr Ausländer die Schätze Transsylvaniens, die mittelalterlichen Kirchburgen, die pittoresken Altstädte. An der gebirgigen Grenze zwischen Transsylvanien und der Walachei, ist der Hype noch grösser.

Schloss Bran thront hoch oben auf einem Felsen, und niemand zweifelt daran, dass die Kulisse wie gemeisselt ist als Sitz des untoten Blutsaugers. Das Gebäude aus dem 14.Jahrhundert gilt als „das Dracula-Schloss“. Ist es aber nicht. Vlad Tepes lebte auf der Burg Poienari, nur lassen sich die dortigen Ruinen nicht so hübsch vermarkten wie das türmchen- und erkergesäumte Schloss Bran, das die findigen Kommunisten in den siebziger Jahren stattdessen herzeigten. Vom Holzvampir bis zum „Dracula-Kuss“: In Transsylvanien wird der Dracula-Mythos kunstvoll vermarktet – mit der historischen Wahrheit nimmt man es nicht so genau.

Für Liebhaber von Burgen, Schlösser und Kirchen ist Rumänien ein Paradies...

Die Transalpina-Strasse in den Karpaten (vergleichbar mit der Silvretta-Hochalpenstrasse) ist ein Highlight für Cabrio-Fahrer und Motorrad-Freaks.

Das Schwarze Meer

Ganze 13 Flüsse münden in das Schwarze Meer, dessen Wasser mit niedrigem Salzgehalt ein Volumen von 547.000 Kubikmetern füllt. An der 225 km langen rumänischen Küste herrscht kontinentales Klima, warme Sommer werden gewöhnlich von kühlen Wintern abgelöst. Von Mamaia über Constanta bis hin zu Olimp reichen die feinkörnigen Sandstrände samt warmem Meerwasser. Das Seebad Mamaia ist der älteste Badeort an der Schwarzmeerküste.

Der Ort hat eine Besonderheit: Die Telegondola. Eine Seilbahn, die quer über die Stadt fährt. Mamaia ist als Urlaubort für jeden geeignet. Familien freuen sich über die flach abfallenden, ausgedehnten Sandstrände und den Vergnügungspark „Aqua Magic“, die Nachtschwärmer zudem noch über die vielen Clubs und Diskotheken

Mamaia steht aber auch für Sonne, Strand und Party! Einheimische, aber auch zahlreiche rumänische VIP’s pilgern im Sommer nach Mamaia um die Fetzen fliegen zu lassen. Es gibt etwa 80 Hotels, die sich im Partyresort aneinanderreihen, sich aber alle in unmittelbarer Nähe des Strandes befinden. Das Partyangebot beschränkt sich nicht nur auf die Abend- und Nachtstunden, auch am Tage kann gefeiert, getanzt und diversen Party- und Sportaktivitäten nachgegangen werden. Wer es eher ruhiger möchte findet in den Badeorten wie Eforie Nord, Neptun, Saturn und Venus an der Schwarzmeerküste etwas weiter im Süden geeignete Unterkünfte.

Klima und Wetter

Genauso vielfältig wie das Land selbst zeigen sich die auch die Wetter- und Klimabedingungen Rumäniens. Im Ganzen gesehen gehört das Land mit Durchschnittstemperaturen zwischen 11 Grad Celsius im Süden und 8 Grad Celsius im Norden in den gemässigten Klimabereich und der Westwind herrscht vor. Allerdings bestimmen auch die Karpaten die Wetterbedingungen in Rumänien. Sie sind eine grosse Barriere zwischen dem kontinentalen Klima im Norden und Osten des Landes und dem maritimen Klima, vor allem in den südlichen und westlichen Teilen. So können in den Bergen und im Norden des Landes durchaus sehr niedrige Wintertemperaturen vorkommen, während im Süden, an der Schwarzmeerküste auch die Wintertemperaturen selten unter 0 Grad Celsius fallen.

Die klimatischen Bedingungen auf der Hochebene der Siebenbürgen werden noch eher vom Meeresklima, mit seinen atlantischen Windströmungen, geprägt. Auch die Walachei und die Dobrudscha profitieren vom maritimen Klima des Schwarzen Meeres. Im Süden sind Sommertemperaturen von bis zu 40 Grad Celsius durchaus normal und die Wassertemperaturen von 25 Grad Celsius sind auch angenehm. Dementsprechend gibt es hier mit 2200 Sonnenstunden die meisten Sonnenstunden und die geringste Niederschlagsmenge. Je nachdem was man vorhat, sind die besten Reisezeiten verschieden. Zum Baden und Schnorcheln im Hochsommer, zum Wandern im Frühjahr und Herbst und zum Skifahren im Winter.

Kulinarische Spezialitäten

Die kulinarischen Spezialitäten eines Landes beruhen auf seinen natürlichen Bedingungen und auf seinen historisch-kulturellen Lebensformen. In Rumänien wird viel Mais verarbeitet. Ein Nationalgericht ist der feste Maisbrei Mamaliga. Aber auch die vielen Fleisch- und Milchprodukte vom Schaf spielen eine grosse Rolle. Denn Rumänien steht weltweit bei der Schafzucht an vierter Stelle. Ob es Siebenbürgen, die Moldau oder die Walachei ist – sie alle habe ihre eigenen Spezialitäten. Zur Vorspeise wir oft eine „Ciorba“ – eine Suppe aus Fleisch, Gemüse und Sauerrahm vorgeschlagen. Für den Fan von Kohlrouladen gibt es auch die rumänische Variante, die „Sarmale“.

Ein besonders leckeres, süsses Gericht sind „Papanasi“. Es sind besonders zubereitete Quarkknödel, die man in jedem besseren Restaurant als Nachspeise bekommt.  Zum guten Essen gehört auch ein guter Wein aus Rumänien. Seit über 6000 Jahren wird in den klimatisch bevorzugten Landschaften Wein angebaut. Die Küche ist ausgewogen und einfach aber sehr gesund, denn die Zutaten haben eine hohe Qualität, weil sie in einer ursprünglichen Landschaft produziert werden.

Biosphärenreservat Donaudelta

„Wer ins Delta fährt, fährt ins Vergessen“, heisst es in einem alten Sprichwort der Donaufischer. Doch es ist andersherum. Wer einmal dort war, den lässt die nur schwer fassbare Wasserwildnis nie wieder los. Mit mehr als 7 000 Kubikmetern Wasser pro Sekunde strömt die Donau auf das Schwarze Meer zu. Jahrhunderte lang trieb sie dabei Schwemmland vor sich her und schuf ihr Delta – ein unermessliches Labyrinth aus kleinen Flüssen, Wasserläufen, Gräben, Sümpfen, Schilfauen, Sandbänken, Inseln und Seen. Das Donaudelta ist eine eigene Welt, die sich ständig bewegt, verändert, erneuert und immer noch wächst – etwa 40 bis 50 Meter pro Jahr Richtung Osten. Sulina ist die einzige Stadt im Delta und der östlichste Hafen Europas. Mitten drin steht ein alter Leuchtturm. An seiner Stelle war früher Kilometer Null der Donau, dann kam das Meer.

Das Donaudelta ist an kein Strassennetz angeschlossen. Sulina und die über zwanzig kleinen Siedlungen und Dörfer sind nur über Wasserwege zu erreichen. Mittlerweile zieht das Delta tausende Touristen an. Im Sommer. Täglich fahren Linien- und Kreuzfahrtschiffe, Tragflügel- und Motorboote durch die Kanäle, die Ruderer und Kanuten auch durch die entlegensten. Vor allem der Angeltourismus boomt. Im Spätsommer trifft man auf ganze Heerscharen von Hightech-Fischern im Camouflage-Outfit. Ebenso beliebt ist das Delta bei den Hobby-Ornithologen. Sie kommen bei über 300 verschiedenen Vogelarten, darunter solch aussergewöhnliche wie Krausskopf- und Rosapelikan, voll auf ihre Kosten.

Unterkünfte

Die Hotellandschaft hat sich seit den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts dynamisch entwickelt. International agierende Hotelketten eröffneten in den Städten und den Touristenzentren eigene Häuser und zahlreiche Hotels wurden seit der Jahrtausendwende umfassend saniert und umgebaut. Insbesondere in den Badeorten an der Schwarzmeerküste hat man eine grosse Auswahl an 3-4-Sterne-Hotels, deren Ausstattung und Komfort sich an westlichen Standards orientiert.  In Rumänien wurden in den zurückliegenden Jahren zahlreiche historische Gebäude und Schlösser zu charmanten Boutique-Hotels umgebaut. Die Häuser überzeugen mit einem aussergewöhnlichen Ambiente und besitzen meist eine gehobene Ausstattung. Darüber hinaus entstanden entlang der Hauptverkehrsachsen  einige Motels, die vornehmlich von Durchreisenden zur Übernachtung genutzt werden. Die Einrichtung ist einfach und zweckmässig und die Zimmerpreise moderat.

Neben den klassischen Urlaubsunterkünften gibt es Rumänien eine Vielzahl von kleinen familiären Pensionen. Hinsichtlich des Ausstattungskomforts müssen bei diesen Übernachtungsgelegenheiten jedoch Abstriche gemacht werden. Wer das Land mit dem Wohnmobil bereist, kann auf eine Reihe an Campingplätzen zurückgreifen. Die Stellplätze für Zelte und Wohnmobile sind in den meisten Fällen mit einem Stromanschluss ausgestattet.

Rumänisch – die vergessene romanische Sprache

In der Schule hat man oftmals die Möglichkeit, Französisch oder Spanisch zu lernen und jeder weiss, dass zu dieser Sprachfamilie auch Italienisch und Portugiesisch gehören. Aber wenn es um die romanischen Sprachen geht, dann wird Rumänisch meist vergessen. Das liegt eventuell an der geographischen Lage des Landes, denn alle anderen romanischen Sprachen werden in Westeuropa gesprochen, aber Rumänien liegt in Osteuropa.

Heutzutage wird Rumänisch von etwa 24 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen und es ist die Zweitsprache von 4 Millionen Menschen. Wie bereits erwähnt zählt Rumänisch zur Untergrupe der romanischen Sprachen, da es sich wie zum Beispiel Italienisch aus der „Muttersprache“ Latein entwickelt hat. Rumänisch ist allerdings besonders unter den romanischen Sprachen, weil es sich durch engen Kontakt mit anderen Sprachen entwickelt hat, vor allem mit slawischen Sprachen. Die ähnlichste romanische Sprache zu Rumänisch ist Italienisch mit 77 Prozent sprachlicher Gemeinsamkeit. Englisch wird in den meisten touristischen Orten und in vielen Hotels gesprochen.

Hauptstadt Bukarest

Bukarest hat mit knapp 1,9 Millionen Einwohner etwas mehr Einwohner als Wien und ist die sechstgrösste Stadt Europas. In den vergangenen Jahren zo sie mehr Touristen an als Lissabon, Sofia, Warschau und Budapest und zählt so zu den Top-Städten der Welt. Bukarest sollte das Christentum vor den Türken schützen. Für den riesigen Präsidentenpalast (nach dem Pentagon das zweitgrösste Gebäude der Welt) hat Ceaucescu viel von den alten Stadtteilen schleifen lassen.  Im 18. und 19. Jahrhundert liebten die Adligen die französische Lebenskultur. Deshalb wurden 1857, nach einem grossen Stadtbrand, breite Boulevards, schöne Parkanlagen und Triumphbogen angelegt und im Häuserbau ein Pariser Architekturstil eingeführt. Bukarest wird deswegen auch „Paris des Ostens“ genannt.

Timisoara (Temeschburg)

Timisoara oder auch Temeschburg ist mit über 310000 Einwohnern die zweitgrösste Stadt Rumäniens. Timisoara liegt im westlichen Teil Rumäniens am Fluss Bega und ist nicht nur das wirtschaftliche, sondern auch das historische und kulturelle Zentrum des Banats. Von hier aus ging die rumänische Revolution vom 16. Dezember 1989 aus. Auf dem Siegesplatz, dem Piata Victoriei, erinnert noch heute ein schlichtes Holzkreuz und brennende Kerzen, mit Blumen, an die vielen Opfer der Revolution. 14.500 historische Gebäude bestimmen das Stadtbild, vor allem in den Altbauquartieren. Weil Timisoara auch noch eine barocke und klassizistische Altstadt besitzt, die vor allem während der Herrschaft der Habsburger aufgebaut wurde, nennt man diese Stadt in Rumänien auch „Klein Wien“.

Scăriara-Höhle

Bekannt ist Rumänien auch für seine Eishöhle im Apuseni-Gebirge. In 100 Kilometer Umkreis gibt es keine Stadt. Im Nordosten ist Cluj-Napoca (Klausenburg) der nächste grössere Ort, im Nordwesten das schmucke Jugendstilstädtchen Oradea, im Süden Deva. Die Besucher des Naturparks erwartet in 1082 Metern Höhe ein unvergleichlicher Anblick: 75.000 Kubikmeter Eis, das bis zu 26 Meter dick und zum Teil über 3000 Jahre alt ist. Die Höhle ist bestückt mit formenreichen Stalaktiten und Stalagmiten und teilt sich in verschiedene Räume ein. Für Besucher ist der als «Kirche» bekannte Abschnitt empfehlenswert, da sich hier die prächtigsten Eisformen versammeln. Ihre Beständigkeit verdankt die Eishöhle dem natürlichen Aufbau. Nur eine Öffnung zur Oberfläche verhindert, dass das Eis in den wärmeren Monaten des Jahres schmilzt. Dieses Naturwunder ist ein Überbleibsel der Eiszeit. Die Apuseni waren, wie ganz Siebenbürgen, bis zum Jahr 1918 österreichisch-ungarisches Territorium. Interessant war die Gegend für die Österreicher nur wegen der reichen Bodenschätze, darunter Gold und Silber.

Prinz Charles – Werbefigur für Rumänien

Adel verpflichtet: Charles, Prince of Wales, hat einen illustren Ahn: Vlad der Pfähler erlangte seine Bekanntheit als Vorlage für die fiktive Gestalt Dracula. Nun soll Charles als wiederentdeckter Sohn Rumäniens Touristen in die transsilvanischen Berge locken. Die rumänische Tourismusbehörde wirbt nun mit der Blutsverwandschaft des Prinzen mit der realen Vorlage der fiktiven Figur Dracula. Prinz Charles selbst scheint mit Stolz auf seine Ahnen zu blicken. „Die Genealogie zeigt, dass ich ein Nachfahre von Vlad dem Pfähler bin. Transsylvanien ist in meinem Blut.“ Seit Jahren schon setzt Prinz Charles sich für den Naturschutz in Rumänien ein. Vor Jahren kaufte er ein Anwesen in Viscri (Deutsch-Weisskirch). Der Ort inmitten der transsilvanischen Hügel gehört zu Siebenbürgen. Seine Kirchenburg und die von sächsischen Höfen geprägte Dorfstruktur stehen auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO.

100-jähriges Jubiläum

An der FESPO 2018 feiert Gastland Rumänien sein 100-jähriges Jubiläum. Die Besucherinnen und Besucher haben die Möglichkeit, in die spannende Geschichte des Landes einzutauchen, mehr über die Destination zu erfahren und sich für den nächsten Urlaub inspirieren zu lassen. Wer nicht mehr bis zum 25. Januar 2018 warten und schon jetzt mehr über Rumänien erfahren möchte, kann dies über die App «Explore Romania» tun.

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