Eine öffentliche Generalprobe, drei Konzerte, vier Auftrittsorte und ein begeistertes Publikum – das ist die Bilanz der Konzerttournee des Ensembles callia blu vom vergangenen Wochenende.
Die ersten Adventskonzerte des neu gegründeten Ensembles unter der Leitung von Richard Geppert wurden mit Spannung erwartet. An den Premierenkonzerten, einem Auftritt im Rümminger Kulturprogramm und am Stadtfest Brugg konnte callia blu bereits auf sich aufmerksam machen. Dennoch waren die wenigsten der annähernd 500 Konzertbesucher darauf gefasst, was sie an den Adventskonzerten «A True Story» erwartete. Was an geballter Energie und Emotion von der Bühne kam, hat die Besucher überwältigt. Der überschäumenden Singfreude im Wechsel mit besinnlich gestalteten magischen Momenten konnte sich keiner entziehen. Ein am Wettinger Konzert anwesender Vertreter der lokalen Kulturkommission gab im Anschluss an den Auftritt seine unverhohlene Anerkennung zum Ausdruck.
Für das Konzept der Adventskonzerte «A True Story» zeichnete der künstlerische Leiter Richard Geppert verantwortlich. Er ist in Deutschland bekannt für seine grossen Musicalproduktionen. Der Einsatz von schauspielerischen und subtilen choreographischen Elementen machte aus dem Weihnachtskonzert eine lebendige Geschichte, die der Konzertbesucher gebannt mitverfolgte. Ebenfalls seine Handschrift trugen Details wie das spezielle Arrangement von «Angels we have heard on high», das aus dem fröhlichen Weihnachtslied einen groovigen Rocksong machte.
Starke Stimmen, starke Instrumentals
Subtil und präzise arbeiteten die Sängerinnen und Sänger die Stimmungen der Songs heraus. Der homogene Gesamtklang zeugte von der intensiven Stimmenarbeit, die der Vollblutmusiker Geppert mit dem Ensemble leistete, denn er ist nicht nur Produzent, sondern auch Vocal Coach. Einige Sängerinnen und Sänger traten auch solistisch auf. Besonders erwähnt seien Jane Kipfer-Reinhard und Christa Arnold, die mit ihren charaktervollen Stimmen den Song «Note to God» präsentierten.
Beim Bandsolo «Peace Planet» von Ekseption zeigten Daniel Schwenger, Percussion, und Conny Schock am Piano, ihr ganzes Können. Bei diesem Part hatte sich das Ensemble zur Band gesellt und groovte die schnellen Rhythmen mit. Auch in diesem doch sehr weihnachtlichen Programm drang die wilde, rockige Seite des Ensembles immer wieder durch.
Den roten Faden durch das Konzert legte Michael Mittag mit seinen anregenden literarischen Texten. Was ist der Sinn von Weihnachten und was bedeutet dieses Fest für uns? Im Laufe des Abends schlüpfte er in verschiedene Rollen und nahm immer wieder neue Perspektiven ein, um der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Doch weder dem Weihnachtsmann, noch dem Pfarrer, dem Familienvater oder dem Wissenschaftler erschloss sie sich. Erst der einfache Hirte vermochte sie zu erkennen.
Für alle, die das Programm verpasst haben: Die Produktion «A True Story» wird nächstes Jahr am Samstag, 5. Dezember 2020, in der Stadtkirche Brugg nochmals aufgeführt.
www.calliablu.ch
www.richardgeppert.de